Mode ist Geschmackssache. Jeder weiß das und doch wird man so oft mit kritischen Augen betrachtet, wenn man sich nicht an den „Durchschnittslook“ hält. Doch wie sollte eine Standartgarderobe für Frauen eigentlich aussehen? In den meisten Modemagazinen wird „das kleine Schwarze“ hierbei zuerst angeführt. Dazu gesellen sich meistens „mindestens 1 gute Jeans, sowie eine weiße Bluse“. Und weiter?

Während meiner Schulzeit, habe ich mich mit meinem Look oft, an die anderen Mitschüler angepasst. Man wollte bloß nicht zu sehr auffallen (gut dazu kamen gesundheitbedingt einige Kilo mehr auf der Hüfte dazu), sich nicht von der Masse abheben um nicht ausgeschlossen zu werden. Kleinstadtleben. In meinem Kopf, waren schon immer andere Stilvorbilder zu finden, als die Model’s aus der aktuellen Orsay Werbung. Doch dies 100 % auszuleben, habe ich mich erst getraut, nachdem ich die Schule beendet hatte. Wieso mir gerade jetzt dieses Thema wieder einfällt? Nun Studium ist nicht viel anders. Natürlich sprechen wir immer noch von einer „kleineren“ Stadt und eben nicht von Berlin, Düsseldorf und Co. Doch trotz der räumlichen „Verbesserung“ (in Bezug auf die Einwohnerzahl, Shopping Möglichkeiten und Individualität der Mitmenschen), gibt es fragende Blicke, heimliches Getuschel und verwirrte Gesichtsausdrücke „Schau mal, was die für eine Jacke an hat!“, „Also Leopardenschuhe gehe ja so garnicht, finde ich“, „Wie kann man so rumlaufen?“

Ja wie kann man nur? Stil ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, der eigenen Vorstellung von Ästhetik. Für manche ist dies, die Kombination eines Lederrockes mit Leopardenboots und Neon-Felljacke. Für andere eben eine Wrangler mit weißer Bluse und Sneaker. Doch wieso, muss man den Look von anderen Menschen immer gleich verurteilen, wenn er dem eigenen nicht entspricht? Unsicherheit? Vielleicht doch, dass versteckte Verlangen danach, selber etwas „unagepasster“ zu sein? Der fehlende Mut, sich so zu kleiden wie man es sich wünschen würde? Auch mal ein Mustermix Risiko einzugehen, ohne das Sicherheitsnetz eines Basic Teil’s?

Natürlich kann man nicht alle Studenten, in jeder Kleinstadt über einen Kamm scheren. Auch hier gibt es kreative Köpfe, die Ihrem Stil treu sind und sich nicht von den argwönischen Blicken der Masse unterbuttern lassen. Alles eine Frage der inneren Einstellung. Ich würde mir jedenfalls oft mehr Toleranz und Begeisterungsfähigkeit, bezüglich Mode wünschen. Leben und leben lassen. Eigentlich ganz easy peasy.

Sneaker: Fila
Rock: Mango
Bluse & Mantel : Vintage
Fliege : H&M
Weste: Amisu